Skip to main content
Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin 6/2020

25.08.2020 | Notfallmedizin | Leitthema

Ärztliche Personalbesetzung im Schichtdienst

Konzepte für die Notfall- und Intensivmedizin

verfasst von: W. Behringer, Prof. Dr. C. Dodt

Erschienen in: Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin | Ausgabe 6/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Personalmanagement in der Notfall- und Intensivmedizin ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie umfasst die Personalberechnung ebenso wie Maßnahmen zur Personalbindung. Während zur Personalberechnung in der Intensivmedizin die Arbeitsplatzmethode, die einer Zahl von Bettplätzen die dafür notwendige Personalstärke zurechnet, genutzt wird, ist in der Notfallmedizin eine leistungsbezogene Personalberechnung üblich. Diese geht von der Zahl der Patienten pro Zeiteinheit (stündlich), deren Schwankungen im Tages‑, Wochen- und Jahresverlauf, der Personalbindungszeit und dem gewünschten Serviceniveau (wie viele Patienten werden prozentual innerhalb der definierten Zeiteinheit gesehen) aus, wobei zur Berechnung des nötigen Personals komplexe mathematische Formeln zur Anwendung kommen müssen. Das Ergebnis dieser Berechnungen wird dann schließlich in einem Schichtdienstplan mit einem definierten Qualifikationsmix (Oberärzt*In/Facharzt*In/Weiterbildungsassistent*In) hinterlegt. Zusätzlich zu dieser so ermittelten Personalstärke für die direkte Patientenversorgung muss der Personalbedarf für die Beobachtungsbetten und definierte regelhaft anfallende Zusatzaufgaben hinzugezählt werden. Die Bindung des erforderlichen Personals ist nur zu erreichen, wenn der Reiz des Tätigkeitsfelds in der Intensiv- und Notfallmedizin für die in diesen Bereichen Tätigen langfristig erhalten bleibt. Das bedeutet für die jungen Kolleg*Innen strukturierte Weiterbildungs- und Karrierepläne, Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf und spezielle Maßnahmen zur Teamkommunikation trotz häufiger Dienstwechsel. Zudem müssen Dienstmodelle geschaffen werden, die sich an die Lebensphase anpassen, um auch langjährig in der Notfall- und Intensivmedizin Tätige in diesen Bereichen zu halten.
Literatur
2.
Zurück zum Zitat Gries A, Michel A, Bernhard M, Martin J (2011) Personalplanung in der zentralen Notaufnahme. Anaesthesist 60((1):71–78CrossRef Gries A, Michel A, Bernhard M, Martin J (2011) Personalplanung in der zentralen Notaufnahme. Anaesthesist 60((1):71–78CrossRef
3.
Zurück zum Zitat Innes GD, Stenstrom R, Grafstein E, Christenson JM (2005) Prospective time study derivation of emergency physician workload predictors. CJEM 7(5):299–308CrossRef Innes GD, Stenstrom R, Grafstein E, Christenson JM (2005) Prospective time study derivation of emergency physician workload predictors. CJEM 7(5):299–308CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Anderson CK, Zaric GS, Dreyer JF, Carter MW, McLeod SL (2009) Physician workload and the Canadian Emergency Department Triage and Acuity Scale: the Predictors of Workload in the Emergency Room (POWER) Study. CJEM 11(4):321–329CrossRef Anderson CK, Zaric GS, Dreyer JF, Carter MW, McLeod SL (2009) Physician workload and the Canadian Emergency Department Triage and Acuity Scale: the Predictors of Workload in the Emergency Room (POWER) Study. CJEM 11(4):321–329CrossRef
5.
Zurück zum Zitat Graff LG, Wolf S, Dinwoodie R, Buono D, Mucci D (1993) Emergency physician workload: a time study. Ann Emerg Med 22(7):1156–1163CrossRef Graff LG, Wolf S, Dinwoodie R, Buono D, Mucci D (1993) Emergency physician workload: a time study. Ann Emerg Med 22(7):1156–1163CrossRef
6.
Zurück zum Zitat Hogan B, Brachmann M (2011) Personalbedarfsberechnung für das Kompetenzzentrum Notaufnahme. Krankenhaus 8:777–779 Hogan B, Brachmann M (2011) Personalbedarfsberechnung für das Kompetenzzentrum Notaufnahme. Krankenhaus 8:777–779
7.
Zurück zum Zitat Kleinrock L (1975) Queueing systems: Volume I & II—Theory. Wiley, New York Kleinrock L (1975) Queueing systems: Volume I & II—Theory. Wiley, New York
8.
Zurück zum Zitat Boivin DB, Tremblay GM, James FO (2007) Working on atypical schedules. Sleep Med 8:578–589CrossRef Boivin DB, Tremblay GM, James FO (2007) Working on atypical schedules. Sleep Med 8:578–589CrossRef
9.
Zurück zum Zitat Driscoll TR, Grunstein RR, Rogers NL (2007) A systematic review of the neurobehavioural and physiological effects of shiftwork systems. Sleep Med Rev 11:179–194CrossRef Driscoll TR, Grunstein RR, Rogers NL (2007) A systematic review of the neurobehavioural and physiological effects of shiftwork systems. Sleep Med Rev 11:179–194CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Kecklund G, Axelsson J (2016) Health consequences of shift work and insufficient sleep. BMJ 355:i5210CrossRef Kecklund G, Axelsson J (2016) Health consequences of shift work and insufficient sleep. BMJ 355:i5210CrossRef
11.
Zurück zum Zitat Vedaa O, Harris A, Bjorvatn B, Waage S, Sivertsen B, Tucker P, Pallesen S (2016) Systematic review of the relationship between quick returns in rotating shift work and health-related outcomes. Ergonomics 59:1–14CrossRef Vedaa O, Harris A, Bjorvatn B, Waage S, Sivertsen B, Tucker P, Pallesen S (2016) Systematic review of the relationship between quick returns in rotating shift work and health-related outcomes. Ergonomics 59:1–14CrossRef
12.
Zurück zum Zitat Colditz GA, Philpott SE, Hankinson SE (2016) The impact of the nurses’ health study on population health: prevention, translation, and control. Am J Public Health 106:1540–1545CrossRef Colditz GA, Philpott SE, Hankinson SE (2016) The impact of the nurses’ health study on population health: prevention, translation, and control. Am J Public Health 106:1540–1545CrossRef
14.
Zurück zum Zitat Frank JR, Ovens H (2002) Shiftwork and emergency medical practice. Can J Emerg Med 4(6):421–428 Frank JR, Ovens H (2002) Shiftwork and emergency medical practice. Can J Emerg Med 4(6):421–428
15.
Zurück zum Zitat Australian College for Emergency Medicine (2015) Guideline G23. Guidelines on constructing and retaining a senior emergency medicine workforce Australian College for Emergency Medicine (2015) Guideline G23. Guidelines on constructing and retaining a senior emergency medicine workforce
16.
Zurück zum Zitat Dasan S, Gohil P, Cornelius V et al (2015) Prevalence, causes and consequences of compassion satisfaction and compassion fatigue in emergency care: a mixed-methods study of UK NHS Consultants. Emerg Med J 32:588–594CrossRef Dasan S, Gohil P, Cornelius V et al (2015) Prevalence, causes and consequences of compassion satisfaction and compassion fatigue in emergency care: a mixed-methods study of UK NHS Consultants. Emerg Med J 32:588–594CrossRef
Metadaten
Titel
Ärztliche Personalbesetzung im Schichtdienst
Konzepte für die Notfall- und Intensivmedizin
verfasst von
W. Behringer
Prof. Dr. C. Dodt
Publikationsdatum
25.08.2020
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Notfallmedizin
Pflege
Erschienen in
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin / Ausgabe 6/2020
Print ISSN: 2193-6218
Elektronische ISSN: 2193-6226
DOI
https://doi.org/10.1007/s00063-020-00722-y

Weitere Artikel der Ausgabe 6/2020

Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin 6/2020 Zur Ausgabe

Einführung zum Thema

Personalplanung und Soft Skills

Häusliche Gewalt in der orthopädischen Notaufnahme oft nicht erkannt

28.05.2024 Traumatologische Notfälle Nachrichten

In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

28.05.2024 Fehlerkultur Podcast

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

„Übersichtlicher Wegweiser“: Lauterbachs umstrittener Klinik-Atlas ist online

17.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Sie sei „ethisch geboten“, meint Gesundheitsminister Karl Lauterbach: mehr Transparenz über die Qualität von Klinikbehandlungen. Um sie abzubilden, lässt er gegen den Widerstand vieler Länder einen virtuellen Klinik-Atlas freischalten.

Update AINS

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.