Erschienen in:
22.06.2023 | COVID-19 | Info Pharm
Neue Option bei Schlafstörungen
Ausgeschlafen mit Eszopiclon
verfasst von:
Philipp Grätzel von Grätz
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
|
Ausgabe 6/2023
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Auszug
Schlafstörungen nehmen zu, neue Therapieoptionen sind gesucht. Für Prof. Jens Kuhn von der Psychiatrie am Johanniter Krankenhaus Oberhausen sind Krankenkassendaten, die zeigen, dass der Anteil der Menschen zwischen 15 und 64 Jahren mit Schlafstörungen seit Jahren zunimmt, keine Überraschung. Daten der Barmer zufolge leidet jede dritte Person darunter, so Kuhn, Frauen häufiger als Männer. Je nach Definition liege die Quote in anderen Erhebungen noch höher. Gründe gebe es dafür mehrere. Nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie habe gezeigt, dass Stressoren eine wichtige Rolle spielten. Die gut belegte Zunahme von Depressionen und Angststörungen während der Pandemie [COVID-19 Mental Disorders Collaborators. Lancet. 2021; 398(10312):1700-12] korreliere unmittelbar mit mehr Schlafstörungen. Belegt sei auch, dass Schlafstörungen im Zuge der Klimaerwärmung zunehmen, betonte Kuhn [Obradovich N et al. Sci Adv. 2017;3: e1601555]. Die Zunahme habe dahingehend medizinische Konsequenzen, dass Schlafstörungen und reduzierter Non-REM-Schlaf mit Erkrankungen von Magen-Darm-Beschwerden über Schmerzsyndrome und Hypertonie bis zu Demenz assoziiert seien. Mit Eszopiclon (Lunivia®) steht nun ein neues Schlafmittel zur Verfügung. Eszopiclon ist das linksdrehende Enantiomer von Zopiclon, seine Wirksamkeit wurde in randomisierten Doppelblindstudien evaluiert. Kuhn hob hervor, dass es über einen Zeitraum von zwölf Monaten keine Toleranzentwicklung gebe [Roth T et al. Sleep Medicine. 2005;6:487-95]. …