Schwindel

Wenn jüngere Menschen über ständig rezidivierenden Lagerungsschwindel klagen, könnte eine Massagepistole der Auslöser sein. In JAMA Otolaryngology warnt ein Team vor der Anwendung hochpotenter Geräte im Bereich des Nackens.

Akuter Schwindel stellt oft eine diagnostische Herausforderung dar. Wie nützlich dabei eine MRT ist, hat eine Studie aus Finnland untersucht. Immerhin einer von sechs Patienten wurde mit akutem ischämischem Schlaganfall diagnostiziert.

Nehmen Patienten während einer Schwindelattacke ihre Augenbewegungen per Handy auf, kann dies die Diagnose erheblich erleichtern. Damit die Videos brauchbar sind, ist ein spezieller Augenadapter nötig, zudem muss man die Betroffenen gründlich instruieren.

Um einer orthostatischen Hypotonie auf die Spur zu kommen, sollte mit der Blutdruckmessung nach dem Aufstehen nicht gewartet werden, legt eine US-Studie nahe. Um mehr über das Sturzrisiko herauszubekommen, könnte allerdings eine zweite Messung nach ein paar Minuten sinnvoll sein.

Der Schwindel gehört zu den häufigsten Beratungsanlässen in der Hausarztpraxis. Da schon die Definition des Symptoms nicht einheitlich ist, wird die Anamnese häufig zur Herausforderung. Welche Techniken helfen, Red Flags schnell auszuschließen und wie kommuniziert man, wenn keine Ursache gefunden wird? Allgemeinmediziner Dr. Raphael Kunisch erklärt im Gespräch, wie bei der Fülle an möglichen Ursachen ein zielgerichteter Umgang mit dem Schwindel aussehen kann.

Druckunterschiede im Mittelohr können Schwindel auslösen. Üblicherweise passiert das beim Übergang in größere Höhen oder Tiefen. Mitunter treten die Symptome aber auch ebenerdig auf, wie ein Fallbericht zeigt.

Ob Patienten aus der Rückenlage oder aus dem Sitzen in eine stehende Position wechseln, macht bei der Untersuchung auf eine orthostatische Dysregulation offenbar einen erheblichen Unterschied.

EKG und Echo unauffällig, keine Rhythmusstörung, kein AV-Block. Am Herzen konnte es nicht liegen, dass der topfitte Senior beim Radfahren immer Schwindelanfälle bekam – oder doch?

Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, etwa mit geschlossenen Augen oder auf weichem Untergrund, sind bei über 40-Jährigen mit einem erhöhten Risiko für Gesamtmortalität sowie kardiovaskulär und krebsbedingten Tod assoziiert.

Nicht nur funktioneller Schwindel, sondern auch organisch erklärbare Schwindelformen sind häufig von psychischen Symptomen wie Ängsten oder Depressionen begleitet. Zwei Studien weisen auf Mediatoren hin, die die Schwere der Symptomatik bedingen.

Welche Schwindelformen es gibt, welche davon am häufigsten in der Praxis vorkommen, worauf bei Anamnese und Diagnostik zu achten ist und mit welcher Therapie man die größten Erfolge erzielen kann – all das besprechen wir in dieser Episode mit Prof. Dr. Dr. Michael Strupp, München.

Haben Patienten mit gutartigem Lagerungsschwindel niedrige Vitamin-D-Werte, ist eine Supplementierung hilfreich: Das Rezidivrisiko sinkt dann bis um die Hälfte.

Die Seekrankheit kannte schon Hippokrates. Von einer Landkrankheit wusste er offenbar noch nichts. Doch die gibt es auch – und sie geht ebenfalls mit persistierendem Schwindel einher.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO werden im Jahr 2050 rund zwei Milliarden Menschen über 60 Jahre alt sein. Das entspricht 22 Prozent der Weltbevölkerung. Aufgrund des demografischen Wandels werden sich daher immer mehr Ältere in HNO-Praxen und Kliniken vorstellen.

Die medizinische Forschung auf der ISS liefert wichtige Erkenntnisse über die Physiologie des Menschen. Gleichzeitig ist eine Mission Schwerstarbeit für den menschlichen Organismus. Doch was passiert mit dem Körper eigentlich genau – und wozu das Ganze?

Tritt mit dem Hörsturz auch ein Schwindel auf, ist die Prognose schlechter als bei einem alleinigen Hörverlust. Es sei denn, die Patienten erhalten die richtige Therapie.

Zunehmend mehren sich Erkenntnisse, die untermauern, dass eine Schwindelsymptomatik zervikal bedingt sein kann. Darauf weisen auch die Erfolge einer manuellen Therapie bei betroffenen Patienten hin.

Bei Patienten, die mit dem Leitsymptom Schwindel in die Notaufnahme kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Welche differenzialdiagnostischen Überlegungen und welche Untersuchungen führen rasch zur richtigen Diagnose?

Die meisten Patienten mit Morbus Menière können konservativ-medikamentös behandelt werden. Betahistin ist dabei nach wie vor das Medikament der ersten Wahl.

Wenn Patienten beim Hausarzt über Schwindel klagen, hilft ein simpler Risikoscore vorherzusagen, ob die Symptome langfristig persistieren.

Wiederholte subcommotional wirkende Stöße gegen den Schädel, wie sie für das Kopfballspiel von Fußballern typisch sind, könnten zu vestibulärer Dysfunktion und Gleichgewichtsproblemen beim Gehen führen.

Fehlt die Gravitation, hat das Auswirkungen auf das Kleinhirn und das vestibuläre System: Neben Schwindel drohen bei der Rückkehr aus dem All vor allem Probleme mit der motorischen Koordination.

Ein Mann verlässt abends seine Wohnung, um sich in der Apotheke Medikamente gegen Juckreiz zu besorgen. Wenige Stunden später verliert er das Bewusstsein und erleidet einen Herz-Kreislauf-Stillstand. In der Nacht verstirbt er in der Klinik. Was war die Ursache?

Erst den Kopf schütteln, um einen Nystagmus zu erzeugen, dann diesen durch Kopfnicken unterdrücken. Gelingt dies nicht, ist eine zentrale Schwindelursache recht wahrscheinlich.

Schwindelgefühle und die damit verbundene Unsicherheit beim Gehen gehören für Zehntausende ältere Menschen zum Alltag. Noch zu oft werden die Symptome nicht ernst genug genommen.

Bisher gab es nur wenige Studiendaten zum Vergleich der Wirksamkeit einer Gentamycininjektion und der einer Steroidinjektion bei Morbus Ménière. HNO-Ärzte aus London füllten nun diese Lücke, mit interessanten Ergebnissen.

Für relevante Schmerzsyndrome von Hals, Nase und Ohren sind vor allem entzündliche und raumfordernde Prozesse verantwortlich, die eine chirurgische Intervention erfordern. Auf dem Schmerzkongress 2016 wurden die häufigsten besprochen.

Kopfschmerz und HNO-Symptome wie Phonophobie, Schwindel, Tinnitus, Hörstörungen oder Dysphagie/Odynophagie gehen oft Hand in Hand – viel mehr als oft angenommen, wie Experten beim Schmerzkongress betonten.

Mundtrockenheit, Urtikaria, Angioödeme, Kopfweh, Rhinitis – solche Symptome können bei tatsächlicher oder vermeintlicher Glutamat-Unverträglichkeit auftreten. Nach einem Fallbericht deutscher Neurologen muss man wohl Vertigo hinzuzählen.

Diuretika scheinen bei Morbus Ménière vor allem den Schwindel zu dämpfen, auf den Hörverlust haben sie offenbar weniger Einfluss, so das Ergebnis einer neuen Analyse von alten Daten.

Wer an Schwindel leidet, hat ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Laut Ergebnissen einer US-Studie geht diese Erhöhung nicht allein auf assoziierte Faktoren zurück, vielmehr sind die Schwindelsymptome ein unabhängiger Risikoparameter.

Ist ein akutes Vestibularsyndrom die Folge eines Schlaganfalls? Einfach zu erhaltende klinische Informationen und die Augenbewegungen können Hinweise geben.

Ein neues, einfaches Verfahren optimiert die diagnostische Abklärung bei Patienten mit akutem Schwindel: Der videobasierte Kopfimpulstest gibt schnell Hinweise darauf, ob ein Schlaganfall die Ursache der Beschwerden ist.

Nach einer Commotio cerebri zeigen sich relativ häufig vestibuläre Störungen. Sie sind, einer US-Studie zufolge, offenbar ein Hinweis darauf, dass sich die Genesung länger hinziehen wird als bei Kindern ohne diese Symptome.

Die meisten Patienten mit einem Vestibularisschwannom entscheiden sich auch langfristig für eine Verlaufsbeobachtung statt für eine Op. oder Bestrahlung.

„Das Wichtigste ist die Anamnese“, betonte Prof. Dr. Thomas Brandt vom Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrum in München bei der Neurowoche 2014. „Vieles können Sie fast allein am Telefon diagnostizieren, ohne eine klinische Untersuchung.“

Mit Gentamycin lassen sich bei Morbus Menière langfristig krankheitsbedingte Stürze verhindern.

Zumindest langfristig macht es keinen Unterschied, ob Patienten mit akuter Neuropathia vestibularis mit einem Kortikosteroid behandelt werden oder nur ein spezielles Gleichgewichtstraining absolvieren.

Manchmal gibt es eine einfache Erklärung für jahrelange Schwindelattacken: So können Blutgefäße den 8. Hirnnerven komprimieren. Die Symptome treten vor allem dann auf, wenn die Patienten den Kopf in den Nacken legen.

In der Vertigo-Diagnostik helfen drei klinische Tests bei der Unterscheidung zwischen peripherem und zentralem Schwindel.

Patienten mit gutartigem Lagerungsschwindel haben oft ein Vitamin-D-Defizit. Bei häufigen Rezidiven lohnt es sich, die Serumwerte zu messen und bei einem Mangel Vitamin D zu substituieren.

Vor allem jüngere Patienten mit benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel profitieren vom Canalith-Repositionsmanöver.

Patienten mit Lagerungsschwindel das Epley-Manöver zu erklären, ist nicht einfach. Bilder sagen hier mehr als tausend Worte, vor allem bewegte Bilder: Auf YouTube wurden entsprechende Videos schon fast drei Millionen Mal geklickt.

20% der über 65-jährigen Amerikaner haben Probleme mit dem Gleichgewicht. Angesichts der Einschränkungen, die sich daraus im täglichen Leben ergeben, sollten diese Beschwerden mehr Beachtung finden, meinen HNO-Ärzte der Universität Boston.

Was geschieht in dem Ohr, auf dem man schläft? Koreanische Wissenschaftler haben festgestellt, dass Patienten mit benignem paroxysmalem Lagerungsschwindel die Nacht meist auf der betroffenen Seite verbringen.

Patienten mit Schwindelsymptomen enden nicht selten in einer Facharzt-Odyssee. Ein Integrationsvertrag von HNO-Ärzten und der Barmer GEK in Nordrhein-Westfalen soll das jetzt ändern.

Wenn ein Patient nach einem Schleudertrauma unter Schwindelanfälle leidet, sollte immer auch an einen benignen Lagerungsschwindel gedacht werden.

Paroxysmaler Lagerungsschwindel lässt sich gut behandeln. Der Haken ist nur: Die Patienten fühlen sich danach nicht unbedingt besser.