Zusammenfassung
Schlafbezogene Verhaltens- und Bewegungsstörungen stellen die wesentlichen Differenzialdiagnosen zu denjenigen Epilepsiesyndromen dar, bei denen die epileptischen Anfälle ausschließlich bzw. nahezu ausschließlich aus dem Schlaf heraus auftreten. Diese schlafbezogenen Störungen sind vielfältig, sie umfassen die NREM-Arousal-Parasomnien, die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, die periodischen Beinbewegungen im Schlaf, die schlafbezogenen rhythmischen Bewegungsstörungen, den propriospinalen Myoklonus in der Einschlafphase und den hypnagogen Fußtremor. Auch wenn die Erhebung einer detaillierten Anamnese, wie in der Neurologie üblich, sinnvoll ist, so hat diese bei schlafbezogenen Störungen erhebliche Limitationen. Die Videopolysomnografie stellt den diagnostischen Goldstandard in der apparativen Diagnostik aller schlafbezogenen paroxysmalen Störungen einschließlich der epileptischen Anfälle aus dem Schlaf dar; sie erfasst mehr Biosignale als das in der Epileptologie gebräuchliche Langzeit-Video-EEG.