Erschienen in:
01.02.2016 | Angiografie | Übersichten
Blutungskontrolle bei Beckenverletzungen
verfasst von:
Sophie Felix, Marc Hanschen, Univ.-Prof. Dr. med. Peter Biberthaler
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2016
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Zusammenfassung
Beckenfrakturen sind seltene, jedoch potenziell lebensbedrohliche Verletzungen. Der Blutverlust bei instabilen Beckenverletzungen ist die führende Todesursache. Das initiale Erkennen der pelvinen Blutung ist ausschlaggebend für das Überleben des Patienten und erfordert eine sofortige Notfallbehandlung mit dem Ziel der Blutungskontrolle. Dabei kommt der detaillierten Kenntnis der anatomischen und pathophysiologischen Grundlagen große Bedeutung zu; der Großteil der verletzungsbedingten pelvinen Blutungen ist venösen Ursprungs. Deren Kontrolle gelingt am besten über Tamponade, die jedoch bei frakturbedingter Instabilität zunächst nicht gelingen kann. Daher kommt dem Konzept der Stabilisierung gefolgt von Tamponade immer größere Bedeutung zu, was sich auch in den neuesten Empfehlungen der Literatur widerspiegelt. Diese werden im folgenden Beitrag dargestellt, aktuelle Entwicklungen in der Therapie ausgedehnter Beckenverletzungen werden besprochen, und es wird versucht, einen klar strukturierten Handlungsablauf zu skizzieren.