Erschienen in:
01.07.2009 | In der Diskussion: Komplementäre Onkologie
Körperliche Bewegung und Sport zur Prävention und Behandlung von Krebskrankheiten
verfasst von:
P.A. Fasching, J. Hübner, Prof. Dr. U.R. Kleeberg
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Weltweit machen Lebensumstände ca. 50–75% des Krebsrisikos aus. Bei einer wachsenden Zahl von Malignomen ist Bewegungsmangel neben Adipositas und Fehlernährung von kritischer Bedeutung. Insulinartige Wachstumsfaktoren (IGF) stellen das Bindeglied zwischen Adipositas, Bewegungsmangel und Krebs dar. Gegebenenfalls sind sie mitverantwortlich für die Entwicklung einer endokrinen Therapieresistenz. Die Beeinflussung des Glukose- und Insulinstoffwechsels entwickelt sich als neue und ergänzende Strategie gegen malignes Zellwachstum. Das Zusammenwirken von körperlicher Aktivität und Ernährungsweise wird für den klinischen Einsatz im Sinne von EBM mit dem Evidenzgrad IA bewertet. Der günstige Effekt einer solchen Lebensführung, ist, wie prospektive, randomisierte Phase-III-Studien zeigen, dem einer adjuvanten endokrinen oder zytostatischen Therapie möglicherweise gleichwertig. Dem Wunsch des Patienten, selbst zum Therapieerfolg beizutragen, kann fundiert entsprochen werden, und es besteht die Chance, ihn so mit einer nachhaltigen Anleitung zu täglicher körperlicher Aktivität und einem optimalen Körpermassenindex (Body-Mass-Index, BMI) vor einem irrealen Einsatz ungeprüfter sog. komplementärer und alternativer Medizin (KAM) zu bewahren.