Erschienen in:
01.02.2016 | Leitthema
Epidermale Alternsprozesse und Anti-Aging-Strategien
verfasst von:
Prof. Dr. J. Wohlrab, K. Hilpert, L. Wolff
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Epitheliale Seneszenz ist ein komplexer Vorgang, der durch intrinsische und extrinsische (z. B. UV-/IR-Licht, Tabakrauch) Faktoren bedingt wird und im Kontext mit Alternsvorgängen insbesondere des Koriums und der Subkutis gesehen werden muss. Offensichtlich sind morphologische Veränderungen in Form von epithelialer Atrophie, Strukturänderungen der Basalmembran sowie Abnahme der Anzahl von Melanozyten und Langerhans-Zellen. Als Zeichen der zellulären Seneszenz gelten eine reduzierte proliferative Aktivität von Keratinozyten, eine Kumulation von keratinozytären Dysplasien, diverse Mutationen (z. B. c-Fos/c-Jun, STAT3, FoxO1) sowie multiple metabolische Aberrationen (z. B. Lipidmetabolismus, Bildung von „advanced glycation endproducts“, Aminosäurestoffwechsel). Daraus resultieren funktionelle Veränderungen, die insbesondere die physikalische (Lipiddefizit, Wasserverteilungsstörung, Mangel an hygroskopischen Substanzen), chemische (pH-Verhältnisse, Sauerstoffradikale) und immunologische Barriere betreffen. Zur Prophylaxe werden v. a. barriereprotektive Pflegepräparate, antioxidative Wirksubstanzen (z. B. Vitamin C, B3, E, Polyphenole, Flavonoide), Sonnenschutzmittel/-strategien bzw. Retinoide eingesetzt. Zur Korrektur von Veränderungen der gealterten Epidermis kommen chemische Peelingstrategien (z. B. Fruchtsäuren, β-Lipohydroxysäure, Trichloressigsäure, Phenolverbindungen) bzw. nichtablative [„intensed pulsed light“ (IPL), „pulsed dye laser“ (PDL), Nd:YAG] und ablative (CO2, Erbium-YAG) lichtgestützte Verfahren zum Einsatz.