Erschienen in:
14.10.2020 | Enterostoma | Psychoonkologie
Leben mit dem Stoma
verfasst von:
Prof. Dr. Christine Holmberg, Dr. Sandra Adami
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 12/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das tägliche Leben nach einer Darmkrebsdiagnose erfordert häufig nach der Behandlung vorübergehend oder dauerhaft Anpassungen, um die veränderten Darmtätigkeiten oder das Leben mit Stoma zu bewerkstelligen. Auch ein temporärer oder dauerhafter künstlicher Darmausgang ist häufig notwendig.
Fragestellung
Welche Herausforderungen ergeben sich für Patient*innen nach der Anlage eines Stomas als Folge einer Darmkrebserkrankung und welche Unterstützungsmöglichkeiten stehen ihnen zur Verfügung?
Material und Methode
Für Themen des Alltags sind diejenigen Expert*innen, die durch Ausprobieren, mithilfe alltäglichen Wissens oder durch Hilfe anderer lernen, mit Einschränkungen zu leben. Dieses Patient*innenwissen wurde in qualitativen Interviews für krankheitserfahrungen.de erhoben und thematisch ausgewertet.
Ergebnisse
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus stehen Themen des Alltags wie die Ernährung, Sexualität, Bewegung und das Reisen mit Stoma im Vordergrund. Aber auch psychische Belastungen, wie den Verlust der Ganzheit, das verlorene Vertrauen sowie das Bewusstsein über den versehrten, zerrissenen Körper, müssen Betroffene mit Stoma bewältigen lernen. Unterstützt werden sie hierbei in erster Linie durch Erfahrungen anderer und der Stomatherapeut*innen. Auch die Selbsthilfeorganisation ILCO ist hier zu nennen. Das Anpassen des Alltags wird meist mithilfe des Ausprobierens mit der Zeit erfolgreich umgesetzt. Die Lebensqualität von Menschen mit und ohne Stoma nach einer Darmkrebserkrankung ist vergleichbar.
Diskussion
Patient*innen mit Stoma müssen ihren Alltag anpassen. Hier können vor allem Stomatherapeut*innen und andere Betroffene Unterstützung bieten.