Erschienen in:
28.06.2022 | Kopf-Hals-Tumoren | Topic
Speicheldrüsenkarzinome
verfasst von:
Mussab Kouka, Franziska Hoffmann, Stephan Ihrler, Univ.-Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 7-8/2022
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Zusammenfassung
Die Behandlungskonzepte für Karzinome der Speicheldrüsen beruhen im Wesentlichen auf Kohortenstudien und umfassen eine heterogene Gruppe von Tumorentitäten mit unterschiedlicher Prognose. Den Goldstandard der kurativen Therapie stellt die vollständige Resektion des Tumors und eine Neck-Dissection dar. Aufgrund der hohen Relevanz für die Lebensqualität sollte bei Parotismalignomen ohne Infiltration des N. facialis unbedingt ein Erhalt des Nervs angestrebt werden. Im Fall einer Infiltration sollte möglichst viel der nichtinfiltrierten Anteile des Nervs erhalten werden, um die Möglichkeit einer primären Nervenrekonstruktion zu erhalten. Aktuell wird der Verzicht auf eine elektive Neck-Dissection bei kleinen Tumoren und cN0-Hals diskutiert. Eine postoperative Radiotherapie wird abhängig von Risikofaktoren ergänzt. Eine Chemotherapie spielt keine Rolle in der kurativen Therapie. Aufgrund von geringer Evidenz werden bei inoperablen Tumoren und bei rezidivierenden/fernmetastasierenden Tumoren Regime wie bei klassischen Kopf-Hals-Tumoren gewählt, ohne dass es hier einen Standard gibt. Bei der zielgerichteten Therapie gibt es bislang keinen ausreichenden Nachweis der Effektivität, doch laufen derzeit eine Reihe von Phase-I/II-Studien.