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Kinderchirurgie
Info
Publiziert am: 12.03.2018

Epigastrische Hernien bei Kindern und Jugendlichen

Verfasst von: Stephan Kellnar und Stephanie Singer
Die epigastrische Hernie imponiert klinisch als unverschiebliche, subkutane Vorwölbung im Verlauf der Linea alba. Sie entspricht Anteilen präperitonealen Fettgewebes, welches durch einen Fasziendefekt in der Mittellinie prolabiert. Die Behandlung besteht in der Abtragung des Lipoms und dem Verschluss des Fasziendefekts.
Die epigastrische Hernie imponiert klinisch als unverschiebliche, subkutane Vorwölbung im Verlauf der Linea alba. Sie entspricht Anteilen präperitonealen Fettgewebes, welches durch einen Fasziendefekt in der Mittellinie prolabiert. Die Behandlung besteht in der Abtragung des Lipoms und dem Verschluss des Fasziendefekts.
Pathogenese
In der Mittellinie der vorderen Bauchwand zwischen rechter und linker Rektusscheide verläuft die Linea alba als bindegewebiger Streifen, bestehend aus sich überkreuzenden kollagenen Fasern. Bei Erhöhung des intraabdominellen Drucks – beim Säugling durch Schreien oder Pressen – kann es zu lokal begrenzten, quer verlaufenden Einrissen kommen, was meist in quer ovalären, häufig nur wenige Millimeter durchmessenden Fasziendefekten resultiert. Durch eine solche Lücke können Anteile des präperitonealen Fettgewebes prolabieren, was möglicherweise zu schmerzhaften Einklemmungserscheinungen führt. In seltenen Fällen treten solche Mittelliniendefekte multipel in unterschiedlicher Höhe der Linea alba auf (Abb. 1).
Symptomatik
Epigastrische Hernien imponieren klinisch als teilweise druckschmerzhafte, linsen- bis erbsgroße, unverschiebliche, weiche, subkutane Schwellungen entlang der Linea alba. Eine manuelle Reposition ist nicht möglich.
Therapie
Vor der geplanten operativen Korrektur ist es hilfreich, vor Einleitung der Narkose beim wachen Patienten die subkutane Vorwölbung mit einem entsprechenden Stift zu markieren, da häufig in Narkose bei entspannter Bauchdecke die epigastrische Hernie einer palpatorischen Lokalisation entgeht. Die chirurgische Therapie besteht in einer kleinen Querinzision der Haut über dem Tumor in der Mittellinie und der Darstellung des transfaszial prolabierenden Lipoms. Nach Ligatur oder Koagulation der Basis wird das Lipom abgetragen, die Faszienlücke dargestellt und durch resorbierbare Einzelknopfnähte verschlossen. Die Rezidiv- bzw. Komplikationsrate ist vernachlässigbar klein (Coats et al. 2000).
Literatur
Coats RD, Helikson MA et al (2000) Presentation and management of epigastric hernias in children. J Pediatr Surg 35(12):1754–1756CrossRefPubMed