03.04.2024 | ECMO | Kardiotechnik/EKZ
Mechanische Herz-Kreislauf-Unterstützung bei akutem Rechtsherzversagen
verfasst von:
Saya Aziz, Oliver Dewald, René Tandler, Christian Heim
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Zusammenfassung
Das Versagen des rechten Ventrikels (RV) geht mit erheblicher Morbidität und Mortalität einher, wobei die Sterblichkeitsraten im Krankenhaus auf bis zu 70–75 % geschätzt werden. Rechtsherzversagen kann nach herzchirurgischen Operationen oder in bestimmten Situationen isoliert auftreten, wie z. B. nach einem akuten Myokardinfarkt, einer Lungenembolie oder Implantation eines Linksherzunterstützungssystems sowie nach einer Herztransplantation. Die medikamentöse Therapie umfasst die Optimierung des Volumenstatus sowie die Verabreichung von Inotropika, Vasopressoren und pulmonalen Vasodilatatoren. Ausgewählte Patienten mit anhaltendem RV-Versagen können von mechanischer Kreislaufunterstützung profitieren. Zunehmend werden perkutane und chirurgische, mechanische RV-Unterstützungssysteme eingesetzt. Systeme zur isolierten RV-Unterstützung umfassen perkutane Optionen wie Mikroaxialstrompumpen und extrakorporale Zentrifugalpumpe sowie chirurgische Optionen mit einem RV-Unterstützungssystem und venoarterieller extrakorporaler Membranoxygenierung. In dieser Übersicht werden Indikationen, Patientenauswahl, Behandlungsstrategien und Ergebnisse der mechanischen Kreislaufunterstützung bei RV-Versagen diskutiert.