Erschienen in:
21.06.2023 | Leitthema
Chirurgische Therapie der akuten traumatischen Querschnittsverletzung
Stabilität vs. Funktionalität
verfasst von:
Dr. med. Friederike Klockner, Jonathan Roch, Katharina Jäckle, Tobias Driesen, Marc-Pascal Meier, Maximilian Reinhold, Wolfgang Lehmann, Lukas Weiser
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Traumatische Querschnittsverletzungen stellen einen schwerwiegenden Einschnitt in das Leben der Betroffenen mit physischer, emotionaler, aber auch ökonomischer Belastung für die Patient*Innen selbst, das soziale Umfeld sowie die Gesellschaft als Ganzes dar.
Fragestellung
Chirurgisches Vorgehen und Techniken bei traumatischen Querschnittsverletzungen.
Ergebnisse
Traumatische Querschnittsverletzungen sollten so früh wie möglich, mindestens aber innerhalb von 24 h nach der Verletzung operativ versorgt werden. Treten begleitende Duraverletzungen auf, ist eine Naht oder die Versorgung mit einem Patch die primäre Methode der Wahl. Die frühzeitige chirurgische Dekompression ist v. a. bei Querschnittsverletzungen der Halswirbelsäule (HWS) notwendig. Eine Stabilisierung im Sinne einer Instrumentierung oder Fusion ist unumgänglich. Diese sollte zum Erhalt der Funktionalität der HWS kurzstreckig sein. Langstreckige dorsale Instrumentierungen mit vorheriger Reposition bei thorakolumbalen Querschnittsverletzungen bieten eine hohe Stabilität und erhalten die Funktionalität bei den Patient*Innen. Verletzungen des thorakolumbalen Übergangs benötigen häufig eine zweizeitige anteriore Versorgung.
Schlussfolgerungen
Die frühzeitige chirurgische Dekompression, Reposition und Stabilisierung der traumatischen Querschnittsverletzungen sind innerhalb von 24 h empfohlen. Während an der HWS zu einer kurzstreckigen Versorgung neben der Dekompression geraten wird, sollte die Instrumentierung an der BWS langstreckig sein, um die nötige Stabilität bei erhaltener Funktionalität zu erreichen.