Die Nachbehandlung laserinduzierter Wunden mit Dexpanthenol (z.B. in Bepanthen® Wund- und Heilsalbe) induziert die Expression von MMP3 und kompensiert so den durch eine Lasertherapie verursachten MMP3-Knockdown. Eine reduzierte Ausschüttung des Enzyms in der Haut ist mit einem verzögerten Wundverschluss assoziiert. Diese Daten wurden bei der 47. ADF-Jahrestagung präsentiert.
Oberflächliche Wunden durch medizinische und kosmetische Interventionen können von einer geeigneten Nachsorge profitieren. Ziel ist es, nach den Eingriffen die Integrität der Haut so wiederherzustellen, dass die Schädigung bestenfalls nicht mehr erkennbar ist. Eine beschleunigte Reepithelisierung und Wiederherstellung der Funktion der Hautbarriere werden als Schlüssel für eine komplikationslose Heilung angesehen [1].
Bepanthen® Wund- und Heilsalbe beschleunigt Wundheilung nach Lasertherapie
„Untersuchungen am Hautmodell belegen, dass Dexpanthenol (zum Beispiel in Bepanthen® Wund- und Heilsalbe) die Wundheilung nach einer Behandlung mit einem ablativen Laser beschleunigt [2]“, erklärte Dr. Sebastian Huth, Aachen, im Rahmen eines Symposiums bei der 47. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF). „Bisher ist nicht vollständig geklärt, wie dieser Effekt vermittelt wird. Deshalb haben wir in unserer Arbeitsgruppe an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Uniklinik RWTH Aachen einen möglichen Zusammenhang zwischen Dexpanthenol und Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) untersucht,“ so Huth weiter.
Diese Enzyme spielen als Regulatoren in jeder Phase der Wundheilung eine wichtige Rolle – u.a. bei der Granulation und Angiogenese sowie der Reepithelisierung [3]. Bereits vor einigen Jahren konnte anhand von Genexpressionsanalysen mit Hautmodellen gezeigt werden, dass fünf Tage nach der Behandlung mit einem ablativen fraktionierten CO2-Laser oder einem nicht ablativen fraktionierten Erbium Glas-Laser die Expression von MMP3 in der Haut reduziert wird [4,5].
Dexpanthenol kompensiert den MMP3-Knockdown
Die aktuellen Untersuchungen am Hautmodell bestätigten, dass MMP3 für die Wundkontraktion notwendig ist und ein Verlust an MMP3 (MMP3-Knockdown) den Wundverschluss verzögert. „Hautmodelle mit einem MMP3-Knockdown zeigen eine verlangsamte Wundheilung. Hintergrund ist die vermehrte Expression von Zytokinen und Chemokinen sowie von antimikrobiellen Peptiden unter einem MMP3-Knockdown, während die für die Wundheilung wichtigen Gene eher weniger exprimiert werden.“, erläuterte Huth.
Wird das Hautmodell direkt nach der Laserung täglich mit Dexpanthenol behandelt, steigt die Expression von MMP3 am fünften Tag an – die Nachbehandlung mit Dexpanthenol kompensiert die Downregulation von MMP3. „Dexpanthenol fördert also die Wundheilung zumindest teilweise über die Induktion der MMP3-Expression“, folgerte Huth und ergänzte: „Darüber hinaus lassen sich weitere Effekte der Dexpanthenol-Behandlung zum Beispiel auf die antioxidative Hämoxigenase (HMOX1) nachweisen.“
Breite Datenbasis für evidenzbasierte Wundbehandlung
„Die Regulation von MMP3 ist diesen Untersuchungen zufolge ein relevanter Wirkmechanismus der Bepanthen® Wund- und Heilsalbe. Die Studien sind wichtig, um beispielsweise Daten für eine evidenzbasierte Behandlung nach Eingriffen mit Lasersystemen zu generieren,“ kommentierte Huth.
Quelle
Satelliten-Symposium „MMP-3 plays a major role in calcium pantothenate promoted Wound healing after fractional ablative laser treatment“ am 4. März 2021 im Rahmen der 47. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF e.V.).
Literatur
[1] Gorski J et al. Pharmaceuticals (Basel) 2020 Jul; 13(7): 138. doi: 10.3390/ph130701382
[2] Marquardt Y et al. Laser Surg Med 2015;47:257-265
[3] Wound Healing – New Insights into ancient challenges; IntechOpen London, UK 2016
[4] Schmitt L et al. Lasers Med Sci 2018; 33(4):765-772
[5] Amann PM et al. Laser Med Sci 2016; 31:397-404