Erschienen in:
06.01.2022 | Begutachtung | Medizinrecht
Unfall- und arbeitsplatzbezogene Erkrankungen der Hand mit gefäßmedizinischem Hintergrund
verfasst von:
Dr. med. U. Wahl, E. Ochsmann, F. Siemers, C. C. Corterier, T. Hirsch
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Funktionseinschränkungen der Hand als Folge beruflicher Exposition oder Unfallschädigung können eine primär vaskuläre Ursache haben. Da sie vergleichsweise selten im Rahmen der traumatologischen Routine gesehen werden, ist eine besondere Sensibilität diesbezüglich erforderlich.
Ziel der Arbeit
Anhand ihrer ätiologischen und pathogenetischen Besonderheiten sollen die Berufskrankheiten (BK) Hypothenar‑/Thenar-Hammer-Syndrom (BK Nr. 2114) und vibrationsbedingtes vasospastisches Syndrom (BK Nr. 2104) unter arbeitsmedizinischen und gutachterlichen Aspekten vorgestellt werden.
Diskussion
Stumpfe Gewalteinwirkung auf Gefäßstrukturen der Hand kann zu einer Schädigung der Tunica intima der betreffenden Arterien am Hypothenar bzw. am Thenar führen. Chronische Vibrationsexposition der Arme, Hände und Finger kann zu einer Schädigung von nervalen und vaskulären Strukturen führen. Zur Diagnostik kommen neben angiologischen Methoden die Thermometrie und die Pallästhesiometrie zur Anwendung.
Schlussfolgerung
In der chirurgischen Begutachtung von Unfallfolgen oder Berufserkrankungen nach Vibrationsbelastungen können auch gefäßmedizinische Entitäten eine Rolle spielen. Deren Kenntnis kann für den Betroffenen die zeitliche Latenz zwischen Beschwerdebeginn und definitiver Diagnose verkürzen.