Erschienen in:
18.03.2024 | Arzneimittelallergien und Intoleranzreaktionen | Übersicht
Tattoo-Allergie - Diagnose auf Umwegen?
verfasst von:
Steffen Schubert, Carina Wolf, Ines Schreiver, Katherina Siewert, Uwe Karst
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund: Schmucktätowierungen und Permanent Make-up gewinnen seit Jahren an Popularität. Dabei kommt es vermehrt zu Unverträglichkeitsreaktionen.
Methoden: Literaturrecherche in Pubmed und Fachbüchern zu Diagnose- und Behandlungsoptionen bei Tattoo-Komplikationen.
Ergebnisse: Mindestens ein Drittel der persistierenden Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber Tattoos sind allergische Reaktionen. Die Diagnostik sollte die verwendete Tätowierfarbe und insbesondere bei streuenden Ekzemen auch weitere angewendete Produkte einbeziehen. Pigmente penetrieren sehr schlecht in die Epidermis und sind nicht als kommerzielle Testallergene erhältlich. Folglich zeigen Epikutantests bei Betroffenen sehr häufig (falsch-)negative Ergebnisse. Die allergologische Individual-Diagnostik und Beurteilung der klinischen Relevanz sind selten möglich, da die chemische Zusammensetzung der Tätowierfarbe meistens unbekannt ist.
Diskussion: Die Diagnose von Tattoo-Patienten ist eine Herausforderung. Die Tattoo-Studie 2.0 des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK), ermöglicht die Bestimmung von Metallen und Pigmenten in Hautproben, die Herstellung individueller Epikutantestzubereitungen mit Pigmenten und die Untersuchung spezifischer T-Lymphozyten in Blutproben. Darüber hinaus kann die Beurteilung der klinischen Relevanz durch Expositionsdaten und Ergebnisse der Labordiagnostik verbessert werden.
Zitierweise: Schubert S, Wolf C, Schreiver I, Siewert K, Karst U. Tattoo allergy - diagnosis on a circuitous route? Allergo J Int 2024;33:60-6